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Kids als Coaches- was ich von meinen Kindern lerne

Hast Du Dir schon einmal überlegt, was wir alles von Kindern lernen können? Wie anders sie oft an Probleme herangehen, welche Gedanken sie sich über die Welt machen, welche Lösungen sie zu bestimmten Themen haben?

Ich glaube, dass wir uns als Erwachsene Vieles von Kindern abschauen können und Vieles (wieder) in unser Denken und unseren Blick auf die Welt integrieren können.

Zu diesem Thema veranstaltet meine Kollegin Danielle Berg gerade eine Blogparade und hier ist mein Beitrag:

Meine Kinder sind 9 und fast 12 Jahre alt und ich lerne jeden Tag von ihnen.

Manchmal ist es sehr inspirierend und manchmal auch furchtbar anstrengend,

Die 3 inspirierendsten Dinge möchte ich hier teilen:

Einfach mal machen

Mein Sohn ist ein großer Tüftler und Bastler. Unser Haushalt ist im Besitz einer T-Shirt Faltmaschine, eines Flaschenzuges, der sich bequem vom Balkon aus bedienen lässt und anderer nützlicher Alltagsgegenstände.

Wenn ich noch sehr viele "Abers" und Bedenken im Kopf habe, warum was wie nicht klappen wird, macht mein Sohn sich stets unbekümmert, zuversichtlich und konzentriert an sein neuestes Projekt. Während er überzeugt davon ist, einen neuartigen Glibberkleber herstellen zu können, versuche ich ihn aus meiner 35jährigen erfolglosen Karriere als Gilberkleberherstellerin davon zu überzeugen, dass das nicht funktionieren wird, weil..... Dies hat selbstverständlich keinerlei Einfluss auf meinen Sohn und er schreibt mir Materiallisten, die mir nicht selten Schweißperlen auf die Stirn treiben.

Zweifel, Grübeln, Aufschieben? Kennt er nicht.

Sein nächstes großes Projekt ist eine automatische Raketenzündanlage.

Manchmal bin ich ganz froh, wenn sich einiges dann doch nicht so in die Tat umsetzen lässt, wie mein Sohn es sich vorgestellt hat.

Gleichzeitig bewundere ich auch seinen Umgang mit Rückschlägen: Er hat dann schon die nächste Idee und arbeitet voller Überzeugung daran.


Also: Einfach mal machen, könnte ja gut werden!


Grenzenlosigkeit

Ups- jetzt wirst Du Dich fragen, was das denn soll? Neue antiautoritäre Erziehungs-Tipps? Nein- ich bin ein großer Fan von "Grenzen setzen" bei Kindern. Dem Geschmack meiner Kinder nach vermutlich ein viel zu großer Fan davon.

Mit Grenzenlosigkeit meine ich hier eine "Barrierefreiheit des Denkens". Dies schließt an die "Einfach-mal-machen-Haltung" an. Meine Kinder erlauben sich alle Gedanken- klingen sie auch noch so absurd (in unserer Erwachsenenwelt). Sie denken darüber nach, wie es wäre, einen Roboter zu bauen, der das komplette Zimmer aufräumt oder meine Tochter überlegt, wie sie endlich das Christkind auf frischer Tat ertappen könnte (hierfür wurden schon Überwachungskameras installiert).


Würden sie sich nicht erlauben, alles zu denken, wäre das "Einfach mal machen" nicht so leicht umsetzbar.

Was ich davon lerne? Indem wir über Ziele und Dinge sprechen wie sie in unserer Wunschvorstellung aussehen, gelingt es uns viel leichter, uns Schritt für Schritt auf den Weg dahin zu machen und an der Umsetzung zu arbeiten.

Also: Was wäre möglich, wenn die Raketenzündanlage gebaut ist und funktioniert? Ok- DAS mag ich mir jetzt vielleicht doch nicht ausdenken...


Sprache als Werkzeug

Spätestens seit den "Sams"-Büchern von Paul Maar wissen wir alle, dass es unheimlich wichtig ist, sich möglichst präzise auszudrücken. Denn sonst erreicht man nicht genau das, was man beabsichtigte zu erreichen. Wie auch "Sams-Vater" Herr Taschenbier anfangs durch schwammig formulierte Wünsche feststellen muss.

Für Nicht Sams-Kenner:innen: Das Sams ist ein Wesen, welches dem schüchternen Buchhalter Herrn Taschenbier "zuläuft" und dessen Leben gehörig auf den Kopf stellt. Denn das Sams ist am ganzen Körper mit Wunschpunkten übersät und sein Besitzer darf sich pro Wunschpunkt etwas vom Sams wünschen, was dann in Erfüllung geht.

Einziger Haken: Der Wunsch muss absolut präzise formuliert sein, sonst bekommt man eben das, was man sich gewünscht hat- genau das. So steht ein herbeigewünschtes Auto nicht auf dem Bürgersteig, sondern zunächst im Wohnzimmer.

Im Alltag mit meinen Kindern lerne ich auch, sehr genau zu formulieren, z.B.: "Ich möchte, dass Ihr die Spülmaschine jetzt komplett ausräumt" - in Sams-Logik aka meiner Kinder-Logik heißt das, dass nun die Spülmaschine zwar ausgeräumt, aber nicht, dass das Geschirr dann auch in die Schränke geräumt wird. "Davon hast du nichts gesagt."

Die "Sprachpolizei" ist auch in anderen Bereichen sehr aktiv und verbessert und korrigiert bis es schließlich keinen Raum mehr für Missverständnisse gibt.

Ich finde es wichtig, Worte bedacht und genau auszuwählen wie es auch in den Sams-Büchern aufgegriffen wird.


Denn Sprache ist unser wichtigstes Werkzeug in der Interaktion und Kommunikation miteinander.

Je präziser und genauer wir Sprache benutzen, desto weniger Missverständnisse entstehen und desto besser verstehen wir einander.

Daher freue ich mich meistens, wenn meine Kinder genau hinhören und mich auf "Unsauberkeiten in meiner Sprache" aufmerksam machen.


Was hast Du von Deinen Kindern / Schüler:innen / Neffen / Nichten / Kindern n Deinem Umfeld gelernt? Worauf machen sie Dich aufmerksam?

Schreib mir gerne!





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