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Winterblues ade: So bleibt Deine Familie entspannt und stressfrei!

Ich gebe es ganz offen zu: Als ich mir das Thema für diesen Blog-Artikel ausgesucht habe, habe ich eher an mich gedacht als an Dich und Deine Familie.


Ich bin kein Wintermensch und würde dem Winter am liebsten jetzt schon Adieu sagen.

Ja, Wintersonne an klarem blauem Himmel gefällt mir und auch Skifahren macht mir sehr viel Spaß- es hat sich jedoch herausgestellt, dass weder das Eine noch das Andere oder gar beides zusammen den ganzen Winter über möglich ist.

Zeigt der Winter in unseren Breitengraden sich meist doch eher von seiner grauen und nasskalten Seite.

Und das schlägt mir aufs Gemüt.

Wäre ich ein Tier, würde ich sicher Winterschlaf machen. Selbst Small Talk fühlt sich für mich im Winter schwerer an: In der Absicht einen Verbündeten für meinen Winterblues zu finden, fing ich neulich mit meinem Supervisor ein Gespräch über das Wetter dieser Tage an. Er meinte nur: "Bei mir scheint immer die Sonne- von innen- das "übers Wetter jammern" habe ich schon lange hinter mir gelassen."

Na toll- meine Laune wurde noch schlechter und ich überlegte, ihm wegen Empathielosigkeit zu kündigen. Zugegebenermaßen bin ich auch ein wenig neidisch auf so viel innere Erleuchtung und werde weiter beobachten, wie er das anstellt.


Warum der Winter Erwachsene und Kinder müde und antriebslos macht

Aus der Wissenschaft wissen wir, dass die dunklen Monate vielen Menschen auf die Stimmung schlagen. Verantwortlich dafür ist der Lichtmangel: Unser Körper produziert mehr Melatonin – das Hormon, das uns müde macht – während gleichzeitig das stimmungsaufhellende Serotonin, das durch Sonnenlicht produziert wird und auch als "Glückshormon" bekannt ist, fehlt.

Das Ergebnis? Antriebslosigkeit, Schlappheit und gedrückte Stimmung.


Für Kinder und Jugendliche kommt noch eine besondere Herausforderung hinzu: Die Schultage beginnen im Dunkeln mit langen Tagen in Klassenzimmern mit wenig Sauerstoff und wenig Bewegung an der frischen Luft. Vor allem in der Pubertät, wenn die Hormone ohnehin Achterbahn fahren, können sich diese Faktoren verstärkt auf die Stimmung auswirken.

 


Was hilft der ganzen Familie gegen den Winterblues?


Das Gute ist: Wir können immer etwas für mehr innere Sonne tun! Soviel habe ich mir schon von meinem Supervisor abgeschaut ;-)


  1. Raus, raus, raus: An die frische Luft! Auch bei schlechtem Wetter so viel Tageslicht wie möglich tanken. Dafür muss nicht einmal unbedingt die Sonne scheinen. Denn natürliches Licht draußen ist um ein Vielfaches heller als künstliche Beleuchtung drinnen. Dieses Tageslicht reguliert unsere innere Uhr und hilft, die Produktion des Schlafhormons Melatonin in Schach zu halten. Draußen bekommt unser Körper zudem mehr Sauerstoff, die Durchblutung wird angeregt und unser Gehirn arbeitet wieder besser.


  2. Bewegung: Sport und Aktivität setzen Endorphine "auf Knopfdruck" frei, die für sofortige Hochgefühle sorgen. Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung im Freien Symptome von Winterdepressionen lindern kann.


  3. Soziale Kontakte: Im Winter sind soziale Kontakte wichtiger denn je. Ein gutes Gespräch mit vertrauten Menschen, ein gemeinsamer Spaziergang, Brettspiele, zusammen Eislaufen gehen- Aktivitäten in der Gemeinschaft fördern nachweislich unser Wohlbefinden.


  4. Routinen: Feste Strukturen geben Sicherheit und verhindern, dass man sich in der Antriebslosigkeit verliert.


  5. Über Gefühle sprechen: Auch die Gefühle wollen raus und ich animiere Dich, alle Gefühle als gleich wichtig und wertig zu erachten und sie eben nicht zu bewerten. Bei Dir selbst und bei anderen. Frage Dein Kind täglich, wie es ihm geht, was es beschäftigt und zeige, dass es okay ist, über schlechte Phasen zu reden. Nimm Dir Zeit und höre zu, wenn es sich über die Schule, Lehrer:innen, Freundschaften und all das, was es gerade beschäftigt, auslässt ohne zu relativieren ("so schlimm kann das doch gar nicht sein") oder sofort Lösungen ("Du musst halt einfach....") vorzuschlagen.


Und manchmal wirst Du Dich, wenn Du Dein Kind beobachtest, vielleicht auch fragen: Ist das jetzt eine "normale" Stimmungsschwankung, der Winterblues oder vielleicht schon etwas Ernsteres? Wann muss ich etwas unternehmen?


In der Pubertät erleben Jugendliche ihre Gefühle sehr intensiv und starke Gefühle sowohl von Freude als auch Trauer liegen oft sehr dicht beieinander und wechseln sich schnell ab. So sind auch manche drastischen Aussprüche Ausdruck dessen und hier einzuordnen.

Gleichzeitig ist es gut und wichtig, wachsam und sensibel zu sein und Deinem Kind zu signalisieren, dass Du jederzeit ein:e offene Ansprechpartner:in bist und Dir Zeit für Gespräche nimmst.

Du kennst Dein Kind am besten, kennst seine Gewohnheiten und sein Gemüt. Wenn sich das Verhalten Deines Kindes über mehrere Wochen hinweg stark verändert hat, es niedergeschlagen und abwesend wirkt, es wenig erzählt und verschlossen wirkt, an nichts mehr Freude zu empfinden scheint, nicht mehr am Familienleben teilnehmen möchte, wenig Kontakt zu Gleichaltrigen hat, Freundschaften bröckeln, es schlecht schläft, die schulischen Leistungen nachlassen oder es sich immer mehr in virtuellen Welten verliert, dann solltet Ihr Euch professionelle Unterstützung holen. Kinderärzt:innen, Schulsozialpädagog:innen, Schulpsycholog:innen sind gute erste Anlaufstellen, bei denen Ihr zeitnah Termine bekommt.


Der Winter wird vergehen – das tut er jedes Jahr. Schon jetzt zeigen sich erste Zeichen des Frühlings. Und genau wie die Natur machen auch wir weiter. Gemeinsam.



Wolken über schneebedeckter Berglandschaft


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